Projektabschluss

Beim Projektabschluss ist in erster Linie zu wichtig, dass er tatsächlich und formell stattfindet. Gemäß [Jenny, 2001] werden Projekte oft nie abgeschlossen. Nach den ersten Erfolgsmeldungen zum lauffähigen System wird im Hintergrund oft noch lange weiter laboriert, oder der Fokus der Beteiligten verschiebt sich bereits hin zu einem neuen Projekt. Ziel einer Projektauflösung ist die formale Bekanntgabe des Projektabschlusses, die Neuzuteilung von Verantwortlichkeiten, das offizielle Auflösen des Projektteams, das Sichern von Erfahrungswerten sowie das Festhalten des Systemzustandes beim Projektende. Diese Arbeiten umfassen je nach Projektgröße zwei bis sechs Monate. Die führungsbezogenen Abschlussarbeiten können in nachfolgende Sequenzen gegliedert werden – wobei zu berücksichtigen ist, dass ein Projektabschluss nicht notwendigerweise nur bei Projekterfolg erfolgen sollte, sondern auch bei möglichem Projektabbruch am Ende einer der Projektphasen (vgl. [Jenny, 2001]). 
 

Produktabnahme

Bei der Produktabnahme wird das erstellte Informationssystem einer abschließenden System-Abschlusskontrolle unterzogen. Folgende Tätigkeiten empfehlen sich dabei: 
 
Die Ergebnisse aus allen Prüfungen werden in einem Protokoll festgehalten, das bei den einzelnen Punkten den Grad der Erfüllung anführt und von allen Beteiligten unterzeichnet wird (vgl. [Jenny, 2001]). 
 

Projektabschluss-Beurteilung

Bei der Projektabschluss-Beurteilung wird gesamte Projektabwicklung nochmals in den folgenden Schritten beleuchtet (vgl. [Jenny, 2001]). 
 
 

Projektabschlussbericht

Der Projektabschlussbericht enthält ein Resümee des gesamten Projektteams. Positive und negative Erfahrungen werden den ursprünglichen Erwartungen aus Benutzersicht sowie Systembetreibersicht entgegengestellt. Aussagen über tatsächlichen vs. geplanten Nutzen des Systems werden gesammelt, Abweichungen werden begründet. Abschließend wird und das weitere Vorgehen für die Systemübergabe festgehalten und alle Arbeiten definiert, die bis dahin noch notwendig sind (vgl. [Jenny, 2001]). 
 

Erfahrungssicherung

Die abschließende Erfahrungssicherung ist daraif angewiesen, dass bereits im Laufe des Projektes alle Erfahrungsdaten strukturiert gesammelt und ausgewertet werden. Bei Projektende werden diese Daten nochmals überarbeitet. Die so gesammelten Daten sind von großem Nutzen für weitere Projekte, die damit auf fundierte Erfahrungswerte für Aufwandschätzverfahren und Kennzahlensysteme zurückgreifen können. Hier ist der Nutzen für den Projektleiter hervorzuheben, der so bessere Leitungen bei nachfolgenden Projekten erbringen kann. Gerade das Festhalten von Fehlern (bei Entscheidungen, Durchführung, Kommunikation..) und deren Auswirkungen ist entscheidend, da es die Grundlage für Verbesserungen ist (vgl. [Jenny, 2001]). 
 

Einführungsnachbearbeitung

Bei Mängeln, die bei den Abnahmetests und in folgenden ersten Betriebsmonaten erkannt werden, sollte im Zuge der Einführungsnachbearbeitung nachgebessert werden. Diese Nachbearbeitungsphase sollte aber 3-6 Monaten nach Systemeinführung abgeschlossen sein. Ziel ist es dabei, die zu Projektbeginn definierte Funktionalität und Qualität für die Benutzer sicherzustellen. Die Umsetzung neuer Anforderungen oder Wünsche ist dabei nicht vorgesehen (vgl. [Jenny, 2001]). 
 

Projektauflösung

Wenn das System alle definierten Anforderungen erfüllt und alle damit verbundenen (Nach-)Arbeiten abgeschlossen sind, ist die Grundlage für den Systembetrieb gelegt und damit das Projektende einzuläuten. Dazu sind folgende Schritte nötig (vgl. [Jenny, 2001]): 
 
Eines der zentralen Themen beim Projektabschluss ist, was mit dem Projektteam passiert. Diese Frage sollten sich Projektträger und Projektleiter bereits Monate vor dem Projektabschluss stellen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht empfiehlt sich ein sukzessiver Abbau des Projektpersonals, sobald es sich ergibt dass Personen bereits zu anderen Projekten überwechseln können. 
Letzte Änderung: 02.11.2010, 00:56 | 665 Worte