Einsatzmittelplan

Der Einsatzmittelplan hat die Planung der benötigten Ressourcen in den Bereichen Personal und Betriebsmittel zur Aufgabe. Grundlage dafür sind Vorgangsliste respektive Netzplan aus der Ablaufplanung, welche die Arbeitspakete und ihre Abhängigkeiten auflisten. Der Bedarf und die Verfügbarkeit von Personalressourcen können mittels einer Ist/Soll-Gegenüberstellung in einem Kapazitätsauslastungsdiagramm ermittelt und optimiert werden. Diese Methode stellt Zeiteinheiten auf der einen, und die Anzahl der Mitarbeiter auf der anderen Achse dar. Im Personaleinsatzplan andererseits werden die Tätigkeiten den einzelnen Personen zugeordnet, was mittels Balkendiagramm gemacht werden kann. Hier repräsentieren die Balken Tätigkeiten, die in einer Personen/Zeiteinheiten-Matrix den jeweiligen Einsatz aufzeigen. Analog dazu wird für die Betriebsmittelplanung ein Schichtplan für die Benutzung beschränkt verfügbarer Ressourcen erstellt, wie zum Beispiel die exklusive Nutzung eines bestimmten Servers. Auch wird wiederum eine Tabelle geführt, in welcher Belegungsbalken aufzeigen, welche Personen in welchem Zeitraum die Ressource nutzen. Auch das vorher beschriebene Kapazitätsauslastungsdiagramm findet sein Äquivalent bei der Betriebsmittelplanung: bei der bedarfsbezogenen Betriebsmittel-Einsatzplanung geht man zunächst von uneingeschränkten Ressourcen aus um den Soll-Zustand zu erheben, anschließend wird mit dem Ist-Zustand verglichen und im Rahmen der Pufferzeiten ein geglättetes Diagramm gezeichnet, das den Verwendungsumfang (beispielsweise in Stunden) der Ressourcen auf einer Zeitachse darstellt. Schließlich gibt es noch den Belegungsplan, der die Koordination in der Auslastung grundsätzlich ausreichend verfügbarer Betriebsmittel wie Schulungs-PCs oder Meetingräume erleichtert (vgl. [Jenny, 2001]). 
 
Die so gewonnenen Planungsdaten werden in die Vorgangsliste übertragen, die damit für jedes Arbeitspaket um Dauer, Pufferzeiten, Personalbedarf, Sachmittelbedarf und das Zeitfenster ergänzt wird. Beim Zeitfenster empfiehlt es sich, den für Beginn und Ende jeweils frühestmöglichen und spätestzulässigen Termin festzulegen sowie Pufferzeiten zu ermitteln. Mit Hilfe der nun um sämtliche ressourcenbezogenen Aspekte ergänzten Vorgangsliste wird der Netzplan überarbeitet (vgl. [Jenny, 2001]). 
 
Die folgende Abbildung zeigt den Einsatzmittelplan, die ergänzte Vorgangsliste & Aufgabenplan sowie den konsolidierten Netzplan für unser Beispielprojekt. 
 
Vorgangsliste und Aufgabenplan werden integriert dargestellt, dies ist in der Praxis üblich und kann in entsprechender Projektmanagementsoftware gut umgesetzt werden. 
 
 
Das Auslastungsdiagramm zeigt die Überlastung des einzigen möglichen Mitarbeiters für diese Tätigkeit, der aber schon für ein anderes (Teil-)Projekt verplant ist und daher nicht verfügbar (Soll = 1 MA / Ist = 0 MA). Das gilt natürlich nur bei fixer Dauer und Personalbedarf. Eine mögliche Lösung wäre die Erhöhung der Dauer bei geringerem Personalbedarf ("Halbzeit-Kraft") bei beiden (Teil-)Projekten (Soll = 0,5 MA / Ist = 0,5 MA) , was eine Verschiebung der Termine zur Folge hätte. Ein andere Lösung ist das Hinzufügen von Personalressourcen beispielsweise durch Rekrutierungsmaßnahmen. 
 
Im Netzplan sieht man auch bereits den kritischen Pfad, der durch das Hinzufügen von geschätzter/geplanter Dauer und Personalaufwand (in Stunden) schon aussagekräftig ist. 
 
 
 
Letzte Änderung: 08.12.2010, 16:32 | 481 Worte