Umsysteme, Einflussgrößen

Projekte sind in den meisten Fällen in ein komplexes Umfeld eingebettet, welches sich aus verschiedenen Systemen zusammensetzt. Politische, rechtliche, gesellschaftliche, mediale, technische und organisatorische Rahmenbedingungen sowie Interessenvertretungen aus diesen Bereichen können Einfluss auf das Projekt nehmen. Aktives und proaktives Management dieser im Laufe des Projektes potentiell auftretenden und sich ändernden Ansprüche, Anforderungen, Auflagen, Bestimmungen und Voraussetzungen hilft dabei, Probleme und Konflikte bereits im Vorfeld zu erkennen und unerwünschten Konsequenzen für das Projekt frühzeitig zu begegnen. 
 
''„Mit Hilfe eines aktiven Umfeldmanagements wird es möglich, die Einbettung von Projekten in ihr komplexes Umfeld übersichtlich darzustellen und dadurch potenzielle Einflussgrößen rechtzeitig zu erkennen, so dass professionelles Agieren an die Stelle von improvisiertem Reagieren tritt.“ [Patzak & Rattay, 2004], S. 68 
 
Projekte haben nach [Jenny, 2001] drei wesentliche Umsysteme: 
 
Dieser Ansatz ist eng gefasst, da es sich ausschließlich um unternehmensinterne Systeme handelt. Externe Systeme und ihre Einflüsse, wie Behörden und ihre Auflagen oder Medien und ihre Meinungsmache, sind hier nicht berücksichtigt. 
 
In [Patzak & Rattay, 2004] wird die Umfeldanalyse in unmittelbarem Zusammenhang mit den Umweltgrößen betrachtet, die auf Projekte Einfluss nehmen. Es wird in (organisatorisch-)soziale und sachlich-inhaltliche Einflussgrößen unterschieden. Erstere beziehen sich auf personenbezogene Einflüsse, ausgehend von Interessengruppen wie der Geschäftsleitung, betroffene Abteilungen und Kunden. Um den Ansprüchen dieser Interessengruppen proaktiv zu begegnen, bedient man sich der sogenannten Stakeholder Analysis, auch als Field Force Analysis bekannt. Die Analyse des sozialen Umfeldes eines Projektes kann in tabellarischer Form erfolgen (vgl. [Patzak & Rattay, 2004]): 
 
Person, Interessensgruppe
Haltung zum Projekt (1..5)
Macht, Einfluss (1..5)
+Erwartungen -Befürchtungen
Maßnahmen, Strategien
Behörden
Medien
Lieferanten
Kunden
Stammorganisation
Interner Auftraggeber
Projektmitarbeiter
Mitbewerber
Zur Bewertung sachlich-inhaltlicher Einflussgrößen lässt sich eine vergleichbare Tabelle anwenden (vgl. [Patzak & Rattay, 2004]): 
 
Sachlich-inhaltliche Einflussgröße
Konsequenzen, Auswirkung
Maßnahmen
Andere Projekte
Routineaufgaben im Unternehmen
Technologische Entwicklung
Gesetzliche Rahmenbedingungen
 
Die folgenden Abbildungen zeigen die Umfeldanalyse unseres Beispielprojektes aus Sicht des beauftragten Systemhauses +green. 
 
Die Analyse des sozialen Projektumfeldes aus Sicht von +green: 
 
Die Analyse des sachlich-inhaltlichen Projektumfeldes aus Sicht von +green: 
Letzte Änderung: 08.12.2010, 01:23 | 353 Worte