Risikomatrix

Die Risikomatrix, auch Risikoportfolio genannt, stellt eine Möglichkeit dar, Risiken die bereits bewertet wurden (vgl. Risikoanalyse), zu positionieren und deren Trends übersichtlich darzustellen. Einerseits werden bei dieser Methode die Risiken hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und potentiellen Schäden positioniert, weswegen diese Methode oft auch als Methode zur Risikoanalyse gezählt wird, andererseits jedoch kann bei Verwendung eines Risikoportfolios sehr schnell die für die Risikoüberwachung notwendige Übersicht über die maßgeblichen Risiken und ihre Eigenschaften vermittelt werden. Dazu bedarf es einer einfachen Matrix die innerhalb eines zweidimensionalen Koordinatensystems liegt. Während auf einer der beiden Achsen die Risikowahrscheinlichkeitsklasse aufgetragen wird, werden auf der anderen Achse die Risikoklassen aufgetragen.  
 
Risiko- und Risikowahrscheinlichkeitsklassen sollen nur als Beispiel dienen. Es ist durchaus möglich die Klassen auszuweiten, bzw. einzuschränken was die Beschreibung der Klassen, aber auch deren Anzahl betrifft. Für die folgende Beispielsmatrix werden wir es aber bei fünf Risikoklassen und fünf Risikowahrscheinlichkeitsklassen belassen: 
 
Grundgerüst einer Risikomatrix
Abbildung 1: Grundgerüst einer Risikomatrix
 
Nachdem nun das Grundgerüst steht, werden Aussagen darüber getroffen, wie mit Risiken, die in die einzelnen Felder bzw. Bereiche der Matrix fallen, in Zukunft umgegangen werden soll. Dazu werden die einzelnen Felder der Matrix Risikobereichen zugeordnet für die unterschiedliche Strategien festgelegt werden. In der Literatur häufig angeführt sind die folgenden drei Risikobereiche mit den dazugehörigen Strategien: 
 
Risikomatrix – Risikobereiche und Strategien
Abbildung 2: Risikomatrix – Risikobereiche und Strategien
 
[Versteegen G. (2003)] 
[Ahrendts F., Marton A. (2008)] 
 
Im nächsten Schritt werden die Risiken, je nach ihren Klassenzuordnungen, in dieser Matrix positioniert. Danach werden die Trends, d.h. die Richtung in die sich die Risiken voraussichtlich bewegen, sowie die Abhängigkeiten der Risiken untereinander in die Matrix eingetragen. Erst wenn dies erledigt wurde, stellt die Risikomatrix eine passende und sehr übersichtliche Methode zur Überwachung der signifikanten Risiken dar. Wie so eine Risikomatrix im Detail aussehen kann, soll die nachstehende Abbildung verdeutlichen, in der beispielhaft drei Risiken, deren Abhängigkeiten und Tendenzen eingetragen wurden: 
 
Bildbeschreibung
Abbildung 3: Bildbeschreibung
 
[Ahrendts F., Marton A. (2008)] 
 
Diese Risikomatrix ist von den Verantwortlichen immer auf den neuesten Stand zu halten, was vor allem die Trends und Abhängigkeiten betrifft. Dies garantiert, dass alle wichtigen Merkmale, Besonderheiten und Maßnahmen [Ahrendts F., Marton A. (2008)] auf einem Blick verfügbar sind und sich außerdem Aussagen über den Gesamtprojekterfolg treffen lassen. So schreibt Versteegen zum Thema Gesamtprojektbewertung durch die Risikomatrix: Befinden sich die meisten (>95%) der Risiken innerhalb des unkritischen Bereiches (siehe Abbildung 31), so ist von einem positiven Projektabschluss auszugehen. Sind hingegen mehr als 10% der Risiken innerhalb des kritischen Bereichs, muss das Projekt sehr sorgfältig gemonitort werden. Liegen hingegen mehr als 30% der Risiken im kritischen Bereich, sollte über einschneidende Maßnahmen (bis hin zum Projektabbruch) nachgedacht werden, da hier die Aussicht, dass das Projekt erfolgreich beendet werden wird, gegen Null geht. [Versteegen G. (2003)]  
 
Zu beachten bei diesem Zitat ist, dass Versteegen die Risikobereiche anders einteilt und benennt. Er unterscheidet nur zwei Risikobereiche (kritischer und unkritischer Bereich), wobei der Gefahrenbereich vergleichbar mit seinem kritischen Bereich ist und der kritische Bereich als auch der Akzeptanzbereich als unkritischer Bereich bezeichnet wird. 
 
[Versteegen G. (2003)] 
[Ahrendts F., Marton A. (2008)] 
Letzte Änderung: 26.02.2009, 12:45 | 507 Worte