Risiko-Strategien

Für die Behandlung von nicht tolerierbaren Risiken gibt es laut Dreger, aber auch anderer Autoren von Büchern zum Thema Risikomanagement, vier unterschiedliche Risiko-Strategien, die in der nachstehenden Abbildung aufgelistet werden. 
 
Bildbeschreibung
Abbildung 1: Bildbeschreibung
 
[Dreger W. (2000)] 
 
Die Strategie der Risikovermeidung kann durch die Aufgabe bzw. der Streichung von Anforderungen, Produkten oder Projektzielen gefahren werden. Da diese Strategie zur Folge hat, dass Teile die in den Anforderungen spezifiziert wurden wegfallen, ist diese Strategie nur bedingt einsetzbar.  
 
Bei der Risikoverringerung ist grundsätzlich zu unterscheiden, ob die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos, oder die Folgen die durch den Eintritt des Risikos entstehen verringert werden. Beide Möglichkeiten stellen eine Alternative zum verringern des Risikos dar. Die Risikoverringerung kann durch technische, organisatorische und bzw. oder personelle Änderungen erfolgen. So ist es z.B. vorstellbar, dass Änderungen in der Konstruktion vorgenommen werden, um Risiken zu vermindern. Auch organisatorische Änderungen, wie z.B. das Zusammenlegen oder Splitten von Rollen, oder personelle Änderungen, wie das Schulen oder das Einweisen der Projektmitarbeiter können zu einer Verminderung der Risiken bzw. eines bestimmten Risikos führen. 
 
Die dritte Strategie ist jene der Übertragung der Risiken auf Andere. Risiken können dabei entweder auf Versicherungen, oder mit Hilfe von Verträgen auf die Partner transferieret werden. Auch die Abwälzung auf Kunden, die durch verstecken und tarnen des Risikos bzw. der Risiken erreicht werden kann, fällt in diese Strategie hinein. Nicht immer wird das gesamte Risiko auf andere übertragen. Oft werden auch nur Teile des Risikos transferiert, da ja Risiken auch gewisse Chancen bieten, die von Unternehmen genutzt werden wollen. Ob eine Abwälzung der Risiken bzw. des Risikos auf andere möglich ist, bzw. wie viel von einem Risiko bzw. mehreren Risiken an Andere abgewälzt wird, hängt unter anderem sehr stark von der Verhandlungsmacht (Bargaining Power) des eigenen Unternehmens ab, sowie von den strategischen Unternehmenszielen. Sind in den strategischen Unternehmenszielen Ziele wie: 
 
verankert, dann fällt damit das Transferieren der Risiken auf den Kunden weg. Bei einem Ziel wie: 
 
hingegen wäre es durchaus denkbar solch eine Strategie zu fahren. 
 
Die letzte Strategie ist jene das Risiko selbst zu tragen. Diese Strategie wird bereits bei all jenen Risiken verwendet, die ausselektiert wurden. Die Anwendung dieser Strategie hängt sehr stark von der Einstellung der Verantwortlichen zum Risiko allgemein ab. D.h. hier spielen psychische Betrachtungen, wie risikoavers oder risikofreudig die Verantwortlichen sind, eine starke Rolle. Sollte diese Strategie gefahren werden, so muss auf jeden Fall ein Plan vorliegen, wie auf eintretende Risiken reagiert werden muss, bzw. wie der Ursprungszustand wieder hergestellt werden kann. 
Letzte Änderung: 27.02.2009, 13:08 | 476 Worte