Brainwriting (Methode 635, Collective Notebook)

Brainwriting, das sich aus Brainstorming entwickelt hat, zielt ebenfalls im ersten Schritt darauf ab, so viele Risiken als möglich zu finden und erst im zweiten Schritt deren Relevanz und Sinnhaftigkeit zu überprüfen. Dies hat den Vorteil, dass Risiken von Teilnehmern, die dann vielleicht in weitere Folge nicht relevant für das Projekt sind, jedoch für andere Teilnehmer als Assoziation für relevante Risiken dienen können. 
 
Im Vergleich zu Brainstorming, bei der aufgrund der sonst chaotisch werdenden Gruppendiskussion nur fünf bis sieben Personen teilnehmen sollen, ist es bei der Methode des Brainwritings möglich die Teilnehmerzahl im Prinzip beliebig zu wählen. 
 
Die Methodik kann unterschiedliche Hilfsmittel aufweisen, beschreibt aber immer einen ähnlichen Ablauf. Es werden immer in irgendeiner Form Risiken schriftlich festgehalten, die dann anderen dazu dienen sollen weitere Risiken zu finden, bzw. diese Risiken auszureifen. Oftmals werden zum Festhalten der Risiken kleine Zetteln verwendet. Entweder es wurde bereits pro Zettel eine Risiko notiert, sodass diese bereits als Assoziationshilfsmittel dienen könne, oder jeder Teilnehmer schreibt anfangs einen Vorschlag darauf. In der Mitte eines Tisches werden diese Zettel in einem sogenannten Pool gesammelt. Jeder Teilnehmer nimmt sich einen, schreibt seine Ideen dazu und legt den Zettel, nachdem er fertig ist, wieder in den Pool zurück um sich erneut einen anderen zu nehmen. Wichtig ist, dass die Teilnehmer nicht unter Zeitdruck gestellt werden. 
 
Brainwriting kann jedoch auch in ähnlicher Form mittels Flip-Charts, Blackboards, Whiteboards oder Laptops realisiert werden. Zum Unterschied von Brainstorming, bei dem auch diese Hilfsmittel zum Einsatz kommen, kann jedoch jeder Teilnehmer selbst Lösungen notieren. 
 
Die Methode 635 und das Collective Notebook stellen zwei weitere Formen des Brainwritings dar. 
 
[Linneweh K. (1994)] 
Letzte Änderung: 26.02.2009, 17:05 | 273 Worte