Brainstorming

Brainstorming, welches Anfang der 50er Jahre von Alex Osborn entwickelt [Linneweh K. (1994)] wurde, ist eine weit verbreitete Methode um Meinungen, Ideen und Lösungen von mehreren Personen einzuholen. Eingesetzt zur Ideenfindung im Innovationsmanagement und zur Problemlösung im Krisenmanagement, stellt es auch eine durchaus brauchbare und oft angewendete Methode zum Finden von Risiken dar. 
 
Diese Methode wird in zwei Schritten durchgeführt: 
 
Schritt 1: Sammeln und dokumentieren von Risiken, die von den an der Methode teilnehmenden Personen eingebracht werden. 
Schritt 2: Überarbeiten der gesammelten Risiken und ausfiltern der brauchbaren Beiträge. 
 
Schritt 1 stellt also die eigentliche Findung von Risiken dar, währen Schritt 2 versucht nur jene Risiken aus der Masse der Beiträge herauszufiltern, die auch tatsächlich für das Projekt relevant sind. Schritt 1 unterliegt dabei den folgenden vier Regeln: 
 
  1. Quantität geht vor Qualität 
    Bei der Brainstorming-Methode wird im ersten Schritt versucht, so viele Ideen als möglich zu finden. Die Qualität der Ideen ist dabei sekundär. Dies soll es den Teilnehmern ermöglichen, aus ihrem Denkraster auszubrechen, in dem sie jede Äußerung auf ihre Sinnhaftigkeit überprüfen. Der Vorteil dieses „Ausbruchs“ ist die Findung von Risiken, die von den "normalen" Risiken abweichen. 
     
  2. Unsinnige Ideen sind erwünscht 
    Auch diese zweite Regel verfolgt die Idee, das Denkraster der Teilnehmer zu sprengen, die "Denkgrenzen" zu erweitern und so neue Ideen (Risiken) zu finden. Es soll also dem Teilnehmer mit Hilfe dieser ersten beiden Regeln vermittelt werden, dass es keine "falschen" Beiträge gibt. 
     
  3. Kritik ist streng verboten 
    Aufgrund der ersten beiden Regeln kann es natürlich vorkommen, dass einzelne Beiträge von anderen Teilnehmern keine Zustimmung finden. Bei dieser Methode ist es jedoch unbedingt notwendig, jegliche Kritik, sei sie verbal oder auch nonverbal, zu untersagen. Dies garantiert, dass sich jeder frei entfalten kann und Risiken, die im ersten Moment als nicht relevant betrachtet werden trotzdem gefunden werden können. 
     
  4. Anknüpfen an die Ideen der anderen 
    Durch die offene Abhaltung dieser Methode, wo jeder Teilnehmer jede Wortmeldung wahrnimmt, besteht die Möglichkeit, bzw. ist es erwünscht, dass an die Ideen anderer angeknüpft wird. So kann es durchaus möglich sein, dass Teilnehmer A ein Risiko einbringt, dass für das spezifische Projekt nicht relevant ist, Teilnehmer B jedoch, inspiriert durch den Beitrag von Teilnehmer A, einen relevanten Beitrag liefert. Um diese Anknüpfung noch weiter zu unterstützen sollen die eingebrachten Meldungen auch sichtbar für die anderen Teilnehmer gemacht werden. Dies kann mittels Flip-Chart, Blackboard, Whiteboard oder dergleichen geschehen. 
Für die Einhaltung der Regeln, als auch für die Mitschrift ist ein Moderator verantwortlich. Am Vorgang der Findung sollen fünf bis sieben Personen teilnehmen, die für die Einbringung ihrer Risiken in etwa 15 bis maximal 30 Minuten zur Verfügung haben. Bei der Ideenfindung hat sich übrigens gezeigt, dass eine zweite Welle von Ideen eintritt. Die erste Ideenwelle ist meistens nach 5-10 Minuten abgeebbt. An dieser Stelle sollten Sie nicht vorzeitig abbrechen, denn die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Welle ist hoch. Es werden nicht mehr ganz so viele sein, die Ideen sind jedoch oft origineller. [Ahrendts F., Marton A. (2008)] 
 
Nachdem nun der erste Schritt dieser Methode abgeschlossen wurde, geht es im zweiten Schritt darum, einerseits den "Streu vom Weizen" zu trennen und andererseits zu kategorisieren. Dies kann entweder von einer Person alleine gemacht werden, oder abermals in der Gruppe. Im Normalfall wird diese Aufgabe leichter von einer Gruppe gemeistert werden. Zum Kategorisieren empfiehlt sich z.B. die Technik des Mindmappings. 
 
[Linneweh K. (1994)] 
Letzte Änderung: 26.02.2009, 17:04 | 563 Worte