VO: Wissenschaftstheorie, Theorien in der Geschichtswissenschaft
Lehrveranstaltung im Modul Geschichtswissenschaftliches Denken und Arbeiten des Masterstudiums Globalgeschichte (4 ECTS)
Studienziele
- Kenntnis grundlegender und spezieller Fragen der Wissenschaftstheorie
- Verständnis zentraler Theoriefragen der Geschichtswissenschaft
- Kenntnis grundlegender und spezieller theoretischer Ansätze und der mit ihnen verbundenen methodischen Zugänge in der Geschichtswissenschaft
- Kenntnis spezifischer historischer Narrative und ihrer wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontexte
- Fähigkeit, sich mit unterschiedlichen Theorien der Geschichtswissenschaft und historischen Narrativen kritisch auseinanderzusetzen
- Fähigkeit, sich mit geschichtswissenschaftlichen Fragestellungen eigenständig auseinanderzusetzen
- Grundfähigkeit, geschichtswissenschaftliche Fragestellungen zu formulieren
- Fähigkeit, Probleme mithilfe von Theorien zu analysieren
- Fähigkeit, Strukturprinzipien und argumentative Verfahren wissenschaftlicher Darlegungen in verschiedener Form zu erkennen
- Erweiterte Fähigkeit, Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung komprimiert, präzise und verständlich darzulegen, in verschiedener schriftlicher und mündlicher Form
- Fähigkeit, die eigene Praxis wissenschaftlichen Kommunizierens kritisch zu reflektieren und zu verbessern
Lehr- und Lerninhalte
Aufbauend auf dem Modul „Wissenschaftliches Denken und Arbeiten“ im Bachelor-Studium sollen in dieser Lehrveranstaltung Fragestellungen der Wissenschaftstheorie und der Wissenschaftsgeschichte sowie Theorien der Geschichtswissenschaft behandelt werden. Insbesondere soll das Verhältnis der Geschichtswissenschaft zu den benachbarten Sozial- und Kulturwissenschaften (auch in wissenschaftshistorischer Perspektive) sowie die Problematik der Verwendung sozial- und kulturwissenschaftlicher Theorien in der Geschichtswissenschaft thematisiert werden. Dabei können u.a. folgende Problemkreise behandelt werden:
Allgemeine Wissenschaftstheorie
- Kulturgeschichte des Wissens und der Wissenschaftstheorie
- Grundlagendebatten in der Wissenschaftstheorie
- Theoretisches Wissen und Erfahrungswissen
- Philosophie und Einzelwissenschaften
- Historische Epistemologie und analytische Wissenschaftstheorie
- Methodendebatten historisiert
- Feministische Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie
- Grundlagenwissenschaft und Wissenschaften in Anwendungskontexten
Wissenschaftsgeschichte
- Entstehung neuzeitlicher Wissenschaft im interkulturellen Vergleich (Europa-Asien)
- Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie
- Entstehung und Ausdifferenzierung des modernen Wissenschaftssystems
- Historisierung wissenschaftlicher Grundkategorien (z.B.: Objektivität)
- Wissenschaftliche und gesellschaftliche Revolutionen
- Entwicklung und Verbreitung natur-, sozial- und geisteswissenschaftlichen Wissens
- Wissenschaft als Theorie und Praxis: Was ist eine wissenschaftliche Tatsache?
- Wissenschaft und Macht / Machtwissen
Theorien und Methodik der Geschichtswissenschaft
- Geschichtswissenschaft zwischen Geistes-, Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaften
- Inter- und transdisziplinäre Perspektiven in der Geschichtswissenschaft
- Politische, Soziale und Kulturelle Bedeutungen und Verwendungen der Geschichtswissenschaft
- Theorien der Geschichte und Geschichtswissenschaft
- Zeit und Raum als praktische und theoretische Probleme der Geschichtswissenschaft
- Einheit und Pluralität der Zugänge zur Geschichtswissenschaft
- Methodenstreite in der Geschichtswissenschaft: Historismus, Linguistic turn und danach
- Erklären und Verstehen: Kausalität und Hermeneutik
- Erzählen und Beschreiben, Fakten und Fiktionen, Finden und erfinden
- Methodischer Individualismus – methodischer Kollektivismus
- Geschichtswissenschaft und Sozial-/Kulturwissenschaften
- Geschlecht als Kategorie der Geschichtswissenschaft
Prüfungsmodalitäten
Die Leistungsbeurteilung erfolgt in einer zweistündigen schriftlichen Schlussprüfung über den Stoff der Lehrveranstaltung, die folgende Komponenten umfasst:
- Wissensfragen
- Verständnisfragen
Der Leiter oder die Leiterin der Lehrveranstaltung kann die Möglichkeit vorsehen, dass die Prüfungsleistung bis zur Hälfte von den Studierenden in einer durch den Leiter oder die Leiterin der Lehrveranstaltung angekündigten Form auf freiwilliger Basis durch Aufgaben wie Rezension, Bild-/Filmanalyse, Quellenkommentar, Essay etc. ersetzt werden kann, die bei der schriftlichen Prüfung fertig vorzulegen sind.
Lehrangebot
Letzte Änderung: 05.10.2011, 12:16 | 532 Worte