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"Scientific literacy: Clear as mud" von Jonathan Knight

J. Knight versucht in diesem Text die Suche darzustellen, wissenschaftliche Texte verständlicher zu machen. Dabei beschreibt er zunächst zwei Messverfahren der Verständlichkeit von Texten: FLESCH und LEX.  
Flesch stellt das Maß dar, wie viel Bildung man braucht um einen bestimmten Artikel zu verstehen, während LEX einen bestimmten Artikel mit anderen vergleicht und anhand eines Wörterbuchs, wie dem American Heritage Word Frequency Book, misst, wie oft welche Wörter verwendet wurden. Daraus ergibt sich ein positiver oder negativer LEX, der Aufschluss gibt, ob ein Text verständlich ist oder weniger verständlich ist. 
Allerdings sucht er auch nach Lösungen Artikel schon während des Schreibens verständlicher zu machen und verweist auf „SchreibtrainerInnen“ wie Judith Swan oder George Gopen, die sagen, dass beim Schreiben alles geht und man sich eigentlich an keine Regeln halten muss, sondern man sich an den Erwartungen der LeserInnen orientieren sollte. Auch Schachtelsätze sollten vermieden werden oder Subjektiv vom Verb zu trennen und so weiter.  
Dennoch sind Fachausdrücke nicht zu vermeiden. Einerseits helfen sie den ExpertInnen etwas in wenigen Worten auszudrücken, was eventuell eine Erklärung von einem Absatz bräuchte. Andererseits verweist er auch auf den Versuch von WissenschafternInnen, ihre Text lesbarer zu machen, in dem sie bei Online-Artikeln gleich Querverweise oder Links setzten, damit der/die LeserIn zu einem besseren Textverständnis kommt. 
Wie alles hat auch dieses System Nachteile. Zwar schafft es für den/die LeserIn vielleicht ein besseres Verständnis, allerdings schränkt es den/die WissenschafterIn. 
Die perfekte Lösung für das Problem des Wissenschaftsjargons ist leider immer noch nicht gefunden, aber mit Artikeln wie diesem, wird zumindest ein Anfang gesetzt.  
 
Wikipedia könnte man in diesem Zusammenhang als einen Anstoß in diese Richtung verstehen. Zwar werden die Artikel (meist) nicht von WissenschafterInnen verfasst, enthalten aber allerlei Links um alles verständlicher zu machen, hier ein Beispiel: „Birds (class Aves) are winged, bipedal, endothermic (warm-blooded), vertebrate animals that lay eggs.“ «Beispiel 1». Innerhalb von 13 Wörtern befinden sich sieben weiterführende Links, wobei es sich hierbei nicht nur um Fachausdrücke handelt. Bei dem Versuch einen wissenschaftlicheren Text zu finden, fällt es schwer zu beurteilen, was wirklich wissenschaftlich ist, da der Erfahrungswert meistens schon das Vorurteil hervorruft, dass sie schwierig zu lesen sein müssen.  
Das heißt um bestimmen zu können, ob ein Artikel im Wikipedia wissenschaftlich ist, müsste man eigentlich eine Überprüfung des Inhaltes vornehmen, denn wenn man sich z.B. den Artikel über die Spektroskopie «Beispiel 2» anschaut, kann man als Laie auf Anhieb nicht erkennen, ob der Inhalt wissenschaftlich (und) korrekt ist. 
Was in Wikipedia nicht gegeben ist, ist die aktive Forschung. ForscherInnen sind ständig dabei, Neues zu entdecken und dies in Fachzeitschriften zu präsentieren. Die AutorInnen im Wikipedia geben ausschließlich Wissen wieder, das von jemand Anderem kommt. Dadurch wird sicherlich auch viel mehr Alltagssprache verwendet, da das Wissen an jedeN weitergegeben werden soll und nicht nur an WissenschafterInnen. 
So ist Wikipedia auch unschlagbar in der Vermittlung von „Alltagswissenschaft“ oder der Verbreitung von banalen Informationen, wie z.B. über Fernsehserien: «Beispiel 3». Bei dem Beispiel handelt es sich um eine kürzlich ausgestrahlte österreichische Kurzfernsehserie. 
Im Wikipedia existiert sicher der eine oder andere wirklich wissenschaftliche Artikel, aber die nicht-wissenschaftlichen überwiegen wahrscheinlich. 
Letzte Änderung: 25.04.2009, 15:32 | 520 Worte