TEXT 1 
 
Wittgenstein, Ludwig Josef Johann (1889-1951), österreichisch-britischer Philosoph. Er leistete bedeutende Beiträge zur analytischen Philosophie und Sprachphilosophie. 
Wittgenstein wurde am 26. April 1889 als Spross einer wohlhabenden und gebildeten Familie in Wien geboren. Zunächst besuchte er die Schulen in Linz und Berlin und ging dann nach England, um an der Universität von Manchester Ingenieurwesen zu studieren. Sein Interesse an der reinen Mathematik brachte ihn in Kontakt mit Gottlob Frege und ans Trinity College von Cambridge, wo er bei Bertrand Russell studierte. Um 1918 vollendete Wittgenstein seine Logisch-philosophischen Abhandlungen (1921, Tractatus logico-philosophicus; übersetzt 1922), sein einziges zu Lebzeiten veröffentlichtes Werk, aus dem die beiden wohl berühmtesten Sätze Wittgensteins stammen; in ihrer absoluten Einfachheit führen sie zum Kerngehalt des Tractatus hin: „Die Welt ist alles, was der Fall ist” und „Worüber man nicht reden kann, darüber muss man schweigen”. Da er meinte, alle wesentlichen Fragen seien letztgültig gelöst, wandte sich Wittgenstein von der Philosophie ab und unterrichtete nach einer Ausbildung zum Volksschullehrer von 1920 bis 1926 an mehreren niederösterreichischen Dorfschulen. Danach arbeitete er eine Zeit lang als Gärtner in einem Kloster, bevor er als Architekt für seine Schwester ein Palais errichtete. 
1929 kehrte Wittgenstein nach Cambridge zurück, um seine philosophischen Studien fortzuführen. Seinen Tractatus reichte er als Doktorarbeit ein. Dass er sein Studium überhaupt wieder aufnahm, deutet bereits darauf hin, dass er selbst daran zu zweifeln begonnen hatte, sämtliche Probleme der Philosophie mit dieser Arbeit gelöst zu haben. 1936 begann er die Arbeit an den Philosophischen Untersuchungen, seinem zweiten Hauptwerk, das erst 1953 posthum erschien. 1939 wurde er Professor für Philosophie in Cambridge und erhielt die britische Staatsbürgerschaft. Acht Jahre später gab Wittgenstein seine Professur auf und wechselte häufig seinen Aufenthalt. Er starb am 29. April 1951 in Cambridge. Weitere Werke Wittgensteins, die alle posthum veröffentlicht wurden, sind Bemerkungen über die Grundlagen der Mathematik (1956), Die blauen und braunen Bücher (1958) und die Tagebücher 1914-1916 (1961).  
 
 
TEXT 2 
 
Ludwig Josef Johann Wittgenstein (* 26. April 1889 in Wien; † 29. April 1951 in Cambridge) war ein österreichisch-britischer Philosoph aus der alten österreichischen Familie Wittgenstein. 
Er lieferte bedeutende Beiträge zur Philosophie der Logik, der Sprache und des Bewusstseins. Seine beiden Hauptwerke Logisch-philosophische Abhandlung (Tractatus logico-philosophicus 1921) und Philosophische Untersuchungen (1953, postum) wurden zur Grundlage zweier philosophischer Schulen, des Logischen Positivismus und der Analytischen Sprachphilosophie. 
Wittgenstein war das jüngste von acht Kindern des Großindustriellen Karl Wittgenstein und seiner Ehefrau Leopoldine, geb. Kalmus. Karl Wittgenstein gehörte zu den erfolgreichsten Stahl-Industriellen der späten Donaumonarchie und das Ehepaar Wittgenstein wurde zu einer der reichsten Familien der Wiener Gesellschaft der Jahrhundertwende. Der Vater war ein großzügiger Förderer zeitgenössischer Künstler, die Mutter eine begabte Pianistin. 
Wittgenstein wurde katholisch erzogen, obwohl drei seiner vier Großeltern jüdisch waren. Wie er selbst zeichneten sich seine Geschwister durch außerordentliche musische und intellektuelle Fähigkeiten aus. Sein Bruder Paul etwa wurde ein berühmter Pianist. Diesen Fähigkeiten stand jedoch eine zarte seelische Konstitution gegenüber: Drei (Hans, Rudolf, Kurt) seiner sieben Geschwister begingen Selbstmord. Auch Wittgenstein legte Zeit seines Lebens (insbesondere nach den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs) depressive Verhaltensweisen an den Tag und erwies sich im menschlichen Miteinander als autoritär und rechthaberisch, aber auch als sensibel und unsicher. 
Wittgensteins intellektuelle Erziehung begann mit häuslichem Privatunterricht in Wien, ab 1903 erhielt er Unterricht in der Realschule in Linz, welche auch Adolf Hitler zur gleichen Zeit in einer anderen Klasse besuchte. Am 28. Oktober 1906 immatrikulierte er sich an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Ursprünglich hatte er bei Ludwig Boltzmann in Wien studieren wollen. Für Berlin entschied sich Wittgenstein, weil sein Realschulzeugnis ihm die Einschreibung an der Universität erst nach einem weiteren Studium erlaubte. Dort beschäftigte sich Wittgenstein, so die Schwester Hermine in ihren Familienerinnerungen, „viel mit flugtechnischen Fragen und Versuchen.“ Und weiter: „Zu dieser Zeit oder etwas später ergriff ihn plötzlich die Philosophie, d.h. das Nachdenken über philosophische Probleme, so stark und so völlig gegen seinen Willen, dass er schwer unter der doppelten und widerstreitenden inneren Berufung litt und sich wie zerspalten vorkam.“ 
 
 
TEXT 3 
 
Wịttgenstein, 
 
Ludwig Josef Johann, österreichisch-britischer Philosoph, * Wien 26. 4. 1889, † Cambridge 29. 4. 1951; wuchs als jüngstes von acht Geschwistern in einer Großindustriellenfamilie auf und besuchte nach Privatunterricht in Wien ab 1903 die Oberrealschule in Linz. Ein Ingenieurstudium, zunächst zwei Jahre an der Technischen Hochschule Berlin, ab 1908 am College of Technology in Manchester, wo er an der Konstruktion eines Flugzeugmotors mitwirkte, weckte sein Interesse für die Grundlagen der Wissenschaft, Mathematik und Logik. 1911 übersiedelte Wittgenstein nach Cambridge, um bei B. Russell und G. E. Moore Philosophie und Psychologie zu studieren. Bereits im Herbst 1913 unterbrach er das Studium, um in Skjolden (Provinz Sogn og Fjordane, Norwegen) eigene Arbeiten zur Logik fortzusetzen. Während des Ersten Weltkriegs, in dem er als Freiwilliger zur Artillerie ging, führte er ein philosophisches Tagebuch, das 1921 als »Logisch-philosophische Abhandlung« (in W. Ostwalds »Annalen der Naturphilosophie«, Jahrgang 14, 1922 in einer deutsch-englischen Ausgabe unter dem Titel »Tractatus logico-philosophicus«) erschien. Nach neunmonatiger italienischer Kriegsgefangenschaft kehrte Wittgenstein nach Wien zurück, überließ sein Erbe seinen Geschwistern und begann eine Ausbildung zum Volksschullehrer. 1920 bis April 1926 war er Volksschullehrer in verschiedenen Orten Niederösterreichs, danach arbeitete er als Gärtner in einem Kloster, dann als Architekt am Bau eines Palais (1926–28) für seine Schwester Margarethe Stonborough-Wittgenstein (* 1882, † 1958) in Wien. Nach ersten Kontakten mit Mitgliedern des Wiener Kreises kehrte Wittgenstein 1929 nach Cambridge zurück, reichte seinen »Tractatus« als Doktorarbeit ein und wurde Fellow am Trinity College bis 1936. Typoskripte Wittgensteins, das »Blue-book« und das »Brown-book«, fanden Verbreitung. 1936 begann Wittgenstein in Norwegen mit seinem zweiten Hauptwerk, den »Philosophischen Untersuchungen«. 1939 wurde er Professor für Philosophie in Cambridge und erhielt die britische Staatsbürgerschaft. Während des Zweiten Weltkriegs war Wittgenstein am Guy's Hospital in London, später in einem Labor in Newcastle upon Tyne tätig. Seine Lehrtätigkeit in Cambridge wieder aufnehmend, arbeitete er weiter an den »Philosophischen Untersuchungen« und an den »Bemerkungen über die Philosophie der Psychologie« (erschienen 1980). 1947 gab er seine Professur auf und widmete sich, ruhelos zwischen Irland, Großbritannien, Österreich und Norwegen wechselnd, der Niederschrift seiner Gedanken. Außer dem »Tractatus logico-philosophicus«, einem »Wörterbuch für Volksschulen« (1926) und einem Aufsatz hat Wittgenstein zu Lebzeiten kein Werk veröffentlicht. 
Letzte Änderung: 22.05.2009, 20:10 | 1000 Worte