TEXT 1 
 
Heraklit beanspruchte eine von allen herkömmlichen Vorstellungsweisen verschiedene Einsicht in die Weltordnung. Daraus ergab sich eine nachhaltige Kritik der oberflächlichen Realitätswahrnehmung und Lebensart der meisten Menschen. Ein wiederkehrendes Thema seines Philosophierens ist neben dem auf vielfältige Weise interpretierbaren Begriff des Logos, der die vernunftgemäße Weltordnung und ihre Erkenntnis und Erklärung bezeichnet, der natürliche Prozess beständigen Werdens und Wandels. In späterer Zeit wurde dieser Wandel auf die populäre Kurzformel „Panta rhei (Alles fließt)“ gebracht. Des Weiteren setzte Heraklit sich mit dem Verhältnis von Gegensätzen auseinander, wie etwa von Tag und Nacht, Wachsein und Schlafen, Eintracht und Zwietracht. Diese Gegensätze sieht er in einer spannungsgeladenen Einheit stehend. 
 
 
TEXT 2 
 
Heraklit (um 550 bis ca. 480 v. Chr.), griechischer Philosoph und Vorsokratiker. Er erklärte das Feuer zum Ursprungsprinzip des Seienden und vertrat die Auffassung, dass die Welt in einem steten Wandel begriffen sei. Das einzige Werk, das ihm nahezu eindeutig zugeschrieben werden kann, ist die in Prosa verfasste Schrift Über die Natur, die nur fragmentarisch überliefert ist. 
Heraklit wurde in Ephesus geboren, einer griechischen Stadt in Kleinasien. Für ihn war das Feuer die Ursubstanz oder das Urprinzip, aus dem durch Verdichtung und Verdünnung alles Seiende entsteht. In seiner Naturphilosophie betrachtete Heraklit das „Werden” oder „Fließen” als wesentlichen Bestandteil der Wirklichkeit, das allen Dingen, auch den scheinbar unveränderlichen, zugrunde liegt (panta rei: alles fließt). Um dieser Grundthese Ausdruck zu verleihen, prägte er den Satz: „Niemand kann zweimal in denselben Fluss steigen.” Ein bedeutender Schüler Heraklits war Empedokles. Gegenpole zu seiner Philosophie finden sich bei Demokrit und den Eleaten. 
 
 
TEXT 3 
 
Heraklit, 
 
griechisch Herạkleitos, Philosoph aus Ephesos, um 500 v. Chr., wegen seiner Rätselsprache in der Antike auch der »Dunkle« genannt. Von seinem in Prosa geschriebenen Buch sind rd. 120 Sätze erhalten. Heraklit berief sich in seiner Lehre auf einen universellen Logos, der den Kosmos durchdringt und ordnet, der in der Seele jedes Menschen spricht. Das Wort »Logos« bedeutet dabei in seiner Vielfalt Wort, Sinn, Gedanke, Vernunft, Grund, (Welt-)Gesetz. Der Logos regelt Geist und Sein und ist insofern etwas Göttliches, Gesetzgebendes: »Wer mit Verstand reden will, muss sich stark machen mit dem allem Gemeinsamen (Logos) … denn es nähren sich alle Gesetze von dem einen, göttlichen« (Fragment 2). Den Logos, das Weltgesetz, zu erkennen, bedeutet, weise zu sein; obwohl der Logos immer da ist, verstehen ihn jedoch die meisten Menschen nicht und wollen ihn nicht verstehen (Fragment 1). 
Letzte Änderung: 22.05.2009, 20:06 | 396 Worte