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Aufgaben aus der VO KMB (up)

Aufgaben VO KMB 

Wiki KMB-PR Anton Nedoma (up)

Daten – Informationen – Wissen – Weisheit (up)

Im Folgenden wird versucht, die Begriffe Daten – Information – Wissen – Weisheit zu erklären und den Zusammenhang der Begriffe zu erläutern. Ausgangspunkt für die Betrachtung soll der Begriff Wissen sein, aus dem die anderen Begriffe im Zuge dieser Betrachtung abgeleitet werden. 

Wissen (up)

Wissen ist die im Gedächtnis verankerte Repräsentation von Umwelttatsachen und subjektiven Erfahrungen. Mithilfe des Wissens kann ein Individuum die Welt verstehen und gezielt auf seine Umgebung einwirken. Wissen ist einerseits die Folge von Lernen, bildet aber andererseits auch die Grundlage für Lernen, Denken und das Lösen von Problemen.[1]  
Es gibt verschiedene Ansätze, Wissen zu klassifizieren. Einige dieser Ansätze sollen in der Folge dargestellt werden. 

Handlungswissen und Faktenwissen (up)

Eine der möglichen Unterscheidungen von Wissen ist die Einteilung in Handlungswissen und Faktenwissen.  
Handlungswissen (auch Anwendungswissen genannt) beschreibt praktische Fähigkeiten, das sogenannte „Können“, das aufgrund körperlicher Erfahrung und Übung erworben wurde.[2] Beispielsweise Radfahren oder Schwimmen, aber auch das Beherrschen eines Musikinstruments zählen zum Handlungswissen. 
Anwendungswissen kann in Form so genannter kognitiver Landkarten (mental maps) gespeichert werden, Ewald Jarz beschreibt sie als Merkpunkte und Routen (Wegstrecken). Aus dem Routenwissen baut sich unter bestimmten Bedingungen ein Übersichtswissen auf.[2] Aus dem Routenwissen entsteht also Übersichtswissen in Form einer kognitiven Landkarte, die Ganzheitscharakter hat.  
Im Gegensatz dazu steht das Faktenwissen, nach Gilbert Ryle das „knowing that“[3], das heißt man weiß etwas oder nicht. Dieses Wissen hat ein deklarativen (erklärt Tatsachen) und statischen Charakter (kann ergänzt oder erweitert werden, ist aber selbst nicht Quell neuen Wissens). ''Es existiert nicht als einzelnes isoliertes Faktum, sondern eingebunden in eine sich gegenseitig bedingende, netzartige Struktur sich stützender Fakten. Faktenwissen wird sowohl durch Speicherung von sprachlichen Aussagen (digital) als auch und nichtsprachlichen Aussagen durch die Sinne (analog) erworben.[2]  
Typisches Beispiel für Faktenwissen ist zum Beispiel die Kenntnis von geschichtlichen Daten. Handlungswissen stützt sich oft auf Faktenwissen, beispielsweise beim Spielen eines Musikinstruments nach Noten. 

Implizites Wissen und Explizites Wissen (up)

Die Klassifizierung des Wissens nach Impliziten und Explizitem Wissen ist eine weitere Möglichkeit der Unterscheidung. 
Explizites Wissen ist jenes Wissen, dessen Vorhandensein bewußt ist, das wiedergegeben werden kann und das auch korrigiert werden kann. Die wichtigsten Merkmalen des explizierten Wissen: es kann durch beschrieben werden, es bildet zusammenhängenden Aussagen, bildet Wissensstrukturen ab, es kann hinterfragt, diskutiert, transportiert werden und es läßt Neukombinationen von Gedanken und neue Gedanken zu. Explizites Wissen ist ein expliziertes Wissen, kann jedoch durch Routinehandlungen impliziert werden.[2] Beispielsweise können die Jahreszahlen der Punischen Kriege aufgesagt werden und auch bei Fehlern neu erlernt werden). 
Implizites Wissen bedeutet, daß ein Mensch mehr weiß, als er mit Worten wiedergeben kann. Er hat Fähigkeiten, die es ihm erlauben, besser zu handeln, als es sein bekanntes Wissen erwarten läßt oder wenn jemand etwas tut, ohne sich an einen vorausgegangenen Handlungsplan erinnern zu können und wenn seine Handlungen normalerweise als ein Fall von intelligentem Handeln betrachtet werden, so hat er unbewußt einen Plan entwickelt und die in seinem Plan herangezogenen Regeln kennt er implizit.[3] Implizites Wissen ist personengebunden und kann zugleich situations- und kontextorientiert sein.[3]  
Im Gegensatz zum Expliziten Wissen ist Implizites Wissen schwer weiterzugeben, kann nur mit hohem Aufwand korrigiert werden und ist schwer verbalisierbar.  

Erfahrungswissen & Intuition (up)

Erfahrungen können entweder bei praktischer Arbeit oder durch Wiederholung einer Sache, durch ein Erlebnis oder durch Anschauung, Wahrnehmung, Empfindung gemacht werden. Dieses Wissen ist auch mit Anwendungsbedingungen verknüpft, sodaß es sehr schnell und sicher nach „Wenn-dann-Regeln“ abgerufen werden kann.[5] Das Erfahrungswissen beruht allerdings nicht nur auf diesen Erfahrungen, sondern wird durch Folgerungen, Interpretationen und logischer Beurteilung gebildet. Anders als andere Lebewesen ist der Mensch nicht auf instinktives Verhalten festgelegt, sondern er macht Erfahrungen und zieht Schlüsse aus ihnen.[6]  
Intuition bedeutet das unmittelbare, spontane Erfassen einer Situation oder eines Sachverhaltes und die entsprechende Reaktion darauf. Intuitives Handeln erfolgt unmittelbar, auf Eingebung beruhend, nicht durch Denken.[7] Nach Gigerenzer ist Intuition nichts weiter als komplexitätsreduzierende Heuristik, oder Faustregeln. Das heißt, daß überflüssige Daten und Informationen unbewußt in der Entscheidungsfindung ausgelassen werden.[ref:8] Der Unterschied zwischen intuitivem Handeln und auf Erfahrung basierendem Handeln besteht darin, daß beim intuitiven Handeln nicht auf Erfahrungen zurückgegriffen wird und somit das intuitive Handeln frei von Einflüssen gemachter Erfahrungen ist. 

Weisheit (up)

Weisheit bedeutet eine hohe Kompetenz in fundamentalen Lebensfragen, die sich in höchstem Wissen und höchster Urteilsfähigkeit im Umgang mit schwierigen Problemen der Lebensplanung, Lebensgestaltung und Lebensdeutung ausdrückt. Weisheit ist abhängig von Lebensalter und Bildungsgrad. Fortwährende Bereitschaft zum Lernen und umfangreiche, langjährige Erfahrungen in verschiedenen Gebieten sind eine notwendige Voraussetzung für Weisheitskompetenzen.[ref:1]  
Allerdings gibt es für den Begriff Weisheit schon seit dem Altertum durchaus divergierende Definitionen und Auslegungen. Für den griechischen Philosophen Plato ist Muße eine unerläßliche Vorbedingung der Weisheit: man findet Weisheit daher nicht bei denen, die sich ihren Lebensunterhalt erarbeiten müssen, sondern nur bei Menschen, die dank ihrer Mittel unabhängig sind oder denen der Staat die Existenzsorgen abnimmt.[ref:9] Plato plädiert für eine Regierung „weiser“ Menschen, was zum Beispiel von Bertrand Russell bezüglich der Möglichkeit der Umsetzung angezweifelt wird. In späteren Zeiten wird die Weisheit als eine Kombination mehrerer Wissensarten und wird meist älteren, erfahrenen Menschen oder Menschen in besonderer Stellung (z.B. Richter) oder mit besonderer Ausbildung zugeschrieben.  
==Daten 
Zur Darstellung von Informationen dienende Zeichenfolgen (digitale Daten) oder kontinuierliche Funktionen (analoge Daten), die auf Datenverarbeitungsanlagen gespeichert, verarbeitet und/oder erzeugt werden können. Vor ihrer Verarbeitung mit einem Computer müssen digitale Daten auf einem maschinenlesbaren Datenträger bereitgestellt werden; sie können anschließend auf einem solchen gespeichert und dann durch Peripheriegeräte (Bildschirm, Drucker) als »lesbare« Informationen (Texte, Bilder) ausgegeben werden.[ref:1]  
==Informationen 
Eine Information ist in der allgemeinen Definition eine Auskunft, Nachricht, Belehrung, Mitteilung, Hinweis, Aufklärung, Unterrichtung über eine bestimmte Sache.[ref:1] Der wesentliche Unterschied zwischen Daten und Informationen ist ihr Bedeutungskontext. Daher ist heute der Begriff Information mannigfaltig besetzt und Untersuchungsgegenstand vieler Wissenschaften, einige Beispiele für das, was Information ist: 
 
1
Der Brockhaus multimedial 2010
2
Jarz, Ewald M. - Entwicklung multimedialer Systeme. Planung von Lern- und Masseninformationssystemen. Wiesbaden: Gabler-Verlag, Deutscher Universitäts-Verlag 1997
3
Ryle, Gilbert - Der Begriff des Geistes, Stuttgart: reclam 1969
4
Schelten, Andreas - Implizites Wissen - Die verborgene Seite des Wissens - Die berufsbildende Schule 9 (2005)
5
Dörner, D. - Wissen und Verhaltensregulation. In: Wissenspsychologie, München
6
Abels, Heinz - Wirklichkeit, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2009
7
Duden - Deutsches Universalwörterbuch, Dudenverlag, 2007
8
Gigerenzer, Gerd - Bauchentscheidungen: Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition, Goldmann Verlag, 2008
9
Russel, Bertrand – Philosophie des Abendlandes, Europaverlag, 2003
10
Bateson, Gregory: Ökologie des Geistes. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1981

Begriffe (up)

Wissen (up)

Im Gedächtnis verankerte Repräsentation von Umwelttatsachen und subjektiven Erfahrungen.  

Handlungswissen (Anwendungswissen) (up)

praktische Fähigkeiten, aufgrund körperlicher Erfahrung und Übung erworben. 

Faktenwissen (up)

Wissen über Fakten und Tatsachen  

Explizites Wissen (up)

Wissen, dessen Vorhandensein bewußt ist, das wiedergegeben werden kann und das auch korrigiert werden kann.  

Implizites Wissen (up)

Wissen, dessen Vorhandensein nur schwer erklärt werden kann und das auch nur schwer weitergegeben werden kann. 

Erfahrungswissen (up)

bei praktischer Arbeit oder durch Wiederholung einer Sache, durch ein Erlebnis oder durch Anschauung, Wahrnehmung, Empfindung erworbenes Wissen.  

Intuition (up)

das unmittelbare, spontane Erfassen einer Situation oder eines Sachverhaltes und die entsprechende Reaktion darauf. 

Weisheit (up)

hohe Kompetenz in fundamentalen Lebensfragen, die sich in höchstem Wissen und höchster Urteilsfähigkeit im Umgang mit schwierigen Problemen der Lebensplanung, Lebensgestaltung und Lebensdeutung ausdrückt. 

Daten (up)

Zur Darstellung von Informationen dienende Zeichenfolgen (digitale Daten) oder kontinuierliche Funktionen (analoge Daten). 

Informationen (up)

eine Auskunft, Nachricht, Belehrung, Mitteilung, Hinweis, Aufklärung, Unterrichtung über eine bestimmte Sache.  

Dateien (up)

Daten - Informationen - Weisheit - Wissen 
Begriffe 

Wissens(land)karte Anton Nedoma (up)

Wissenslandkarte als xmind-fileXMind - Mind Mapping») 
 
Wissenslandkarte als Textfile  
 
Abb.1 Wissenslandkarte Anton Nedoma
Abbildung 1: Abb.1 Wissenslandkarte Anton Nedoma
Letzte Änderung: 21.06.2012, 20:27 | 1353 Worte