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Data, Information, Knowledge, Wisdom
Daten
Die Bezeichnung Daten – Singular Datum – kommt vom lateinischen „Datum“ – das Gegebene. Merriam-Webster definiert „data“ als
factual information (as measurements or statistics) used as a basis for reasoning, discussion, or calculation.
Eine ähnliche Definition findet man im Oxford dictionary:
facts and statistics collected together for reference or analysis.
Daten sind also eine Ansammlung an (faktuellen) Informationseinheiten, die für sich allein genommen noch nicht viel Nutzen haben, aber die Basis für weitergehende Gedankengänge bilden.
Üblicherweise werden Daten in Listen und Tabellen erfasst und sind das Ergebnis von Messungen. Durch data processing können Daten aufbereitet werden, etwa in Diagrammform.
Einige Beispiele:
- Wetterdaten: Temperatur, Luftdruck
- Wirtschaftsdaten: BIP, Gini-Koeffizient
- Leistungsdaten: Leistung bei Motoren, Effizienz
Es gibt auch Daten, die schutzbedürftig sind, etwa personenbezogenen Daten (z.B. Krankheitsgeschichte, sexuelle Orientierung, Religionszugehörigkeit).
Information
Der Begriff kommt vom lat. informare – bilden. Doch zunächst zur Definition
Laut Oxford Dictionary umfasst Information zweierlei
facts provided or learned about something or someone sowie what is conveyed or represented by a particular arrangement or sequence of things.
Laut Wikipedia:
''Information ist eine zeitliche Abfolge von Signalen, deren Sinn und Bedeutung der Empfänger, nach seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten, interpretiert.
Die Daten werden für die Informationsverarbeitung bereits in einem bestimmten Kontext gesehen. Eine wesentliche Eigenschaft von Information ist, beim Empfänger eine Veränderung hervorzurufen.''
Aus der Sicht der Semiotik kann man Information in vier miteinander verwobenen Ebenen betrachten:
- Syntax: Der Formalismus, der verwendet wird, um die Information darzustellen
- Pragmatik: befasst sich mit dem Zweck der Information
- Semantik: Befasst sich mit der Bedeutung der Information
- Empirie: die Charakteristik des Mediums der Information
Wissen
Wissen wird in der Erkenntnistheorie traditionell als wahre und gerechtfertigte Meinung (englisch justified true belief) bestimmt. Wissen ist aber nicht absolut, ihm wird lediglich ein Grad größtmöglicher Gewissheit beigemessen. Wissen über bestimmte Sachverhalte kann aber auch unvollständig oder sogar falsch sein.
Wissen muss rational begründbar sein und steht somit im krassen Gegensatz zu Begriffen wie Glauben oder Meinung.
In der Philosophiegeschichte wird seit langem der Frage nachgegangen, in welchem Ausmaß Wissen überhaupt zu erlangen ist (vgl. Kant: „Was kann ich wissen?“). Es ist ein grundlegender Begriff in der Erkenntnistheorie.
Es gibt vielerlei Formen des Wissens:
- Explizites Wissen: Wissen das bewusst ist und sprachlich abgerufen werden kann
- Implizites Wissen: „Können, ohne zu sagen, wie“
- Deklaratives Wissen: Faktenbasiert, kann durch Aussagensätze ausgedrückt werden
- Prozedurales Wissen: Bezug auf Handlungsabläufe
Weisheit
Für Platon ist die Weisheit eine Tugend, die der Seele zuzuordnen ist. Nach ihm gilt, dass es die Aufgabe einer vernünftigen Seele ist, Weisheit zu erlangen. Sie zählt zu den Kardinaltugenden.
Sie befähigt einen Träger der Weisheit, systematisch Dinge zu:
- denken
- sagen, und
- tunWeisheit basiert auf Erfahrung und Einsicht.
DIKW - die vier im Verbund
Die "Wisdom Pyramid", die Russell Ackoff zugeschrieben wird:
Die vier Elemente repräsentieren den Weg, zu Einsicht und Weisheit zu gelangen.
- Auf der untersten Ebene stehen die nackten Daten, die, für sich alleine genommen, noch keine Bedeutung haben.
- die zweite Ebene sind Informationen; Daten werden schon in Relation mit anderen Informationen gesehen, hier kommt bereits menschliche Interaktion ins Spiel.
- Wissen stellt die nächste Ebene dar. Unter Berücksichtigung anderer Informationen kann hier bereits ein Handlung resultieren.
- Weisheit stellt die oberste Ebene. Man könnte sagen, dass Weisheit abstrahiertes Wissen ist, das synthetisiert wurde; Wissen kann auf neue, vorher noch nicht dagewesene Situationen bezogen werden. Sie ist als einzige Stufe auf die Zukunft bezogen.
Milan Zeleny bezeichnet die vier Hierarchieformen mit "know-nothing, know-what, know-how, and know-why".
Die vier Formen bauen aufeinander auf - sollte daher z.B. der Grundlegende Datenbestand falsch sein, so werden die darauf basierenden Entschlüsse auch fehlerhaft sein.
Ein Beispiel:
Stufe |
Aussage |
---|---|
Datum |
Es regnet |
Information |
Die Temperatur sank um 15° und es begann zu regnen |
Wissen |
Wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist und die Temperatur stark sinkt, kann die Athmosphäre die Feuchtigkeit nicht halten, und es regnet |
Weisheit |
Es regnet wenn es regnet. Dies beinhaltet ein Verständnis zwischen Regen, Verdunstung, Luftströmen, Temperaturkurven und -wechsel sowie regnen |
Quellen
Peter Kunzmann, Franz-Peter Bukhard, Franz Wiedmann (1999): dtv Atlas der Philosophie, dtv Verlag, S. 43
Letzte Änderung: 26.03.2012, 16:55 | 699 Worte